Texte sind wie Weisheitszähne. Jeder hat sie, kaum jemand kennt ihren Nutzen und wenn man sie vernachlässigt, tut es weh. Und zwar in der Bilanz. Denn leider verkennen immer noch zu viele Unternehmen den Wert guter Texte für ihren betrieblichen Erfolg. Der Inhalt (Content) entscheidet, ob ein Kunde sich für Ihren Betrieb begeistert – oder eben nicht. Ein Unternehmen hingegen, das die Texte auf seiner Website, in den Imagebroschüren, Flyern oder Werbeanzeigen pflegt, wird sich von der Konkurrenz abheben. Doch nicht immer ist die entsprechende Kompetenz im Haus vorhanden. Viele Betriebe suchen deshalb extern nach Unterstützung. Welche Vorteile die Zusammenarbeit mit einem Freelancer hat, erfahren Sie in diesem Blogbeitrag.

Was ist ein Freelancer?

Freelancer sind “Freiberufler”. Klingt langweilig oder? So nach Behördendeutsch und Steuererklärung. Meinen jedenfalls viele Texter, Grafiker, Designer oder Programmierer, die sich dann eben Freelancer nennen. Beide Begriffe meinen aber das Gleiche. Ein Freiberufler wie ich einer bin, ist nicht bei einer Agentur oder einem Unternehmen angestellt. Als Selbstständiger arbeite ich für ganz unterschiedliche Kunden aus verschiedenen Branchen und bestimme meinen Arbeitsalltag weitgehend selbst. Das hat viele Vorteile, bedeutet aber auch eine Menge Verantwortung. Denn wenn es irgendwann einmal nicht laufen sollte, kann ich eben nicht meinem cholerischen Vorgesetzten, den inkompetenten Kollegen oder der verdammten Regierung die Schuld geben. Für mein (wirtschaftliches) Glück bin ich selbst verantwortlich.

Freiberufler sind die Zukunft

Die Corona-Krise hat gezeigt: Unsere Arbeitswelt wird immer mehr von Spezialisten geprägt, die bei Bedarf in ein Projekt eingebunden werden. Und: Diese Profis müssen nicht unbedingt im Großraumbüro nebenan sitzen. Als Freelancer arbeite ich im Homeoffice. Hier kann ich konzentriert schreiben, bin trotzdem immer erreichbar und auf Wunsch mit dem Auto oder Fahrrad schnell beim Kunden. Diese Flexibilität wissen auch viele Unternehmen zu schätzen, denn:

  • Sie sparen Kosten für einen festen Arbeitsplatz und alles, was dazu gehört – vom Strom für den PC bis zum Kaffee. Außerdem müssen Sie einen Freelancer nicht “durchfüttern”, wenn Ihr Unternehmen keine passenden Aufträge hat.

  • Ihr Unternehmen erhält einen wertvollen Blick von außen. Es ist einfach so, dass man als fest angestellter Mitarbeiter oder Führungskraft irgendwann einen Tunnelblick entwickelt. Freelancer bringen neue Ideen und frische Impulse ins Unternehmen.

  • Sie können immer genau den Spezialisten hinzuziehen, den Sie gerade benötigen. Das ist auch für Agenturen interessant, die beispielsweise kaum noch fest angestellte Texter beschäftigen.

  • Freiberufliche sind selbst für ihre Weiterbildung verantwortlich. Und da der Wettbewerb enorm ist, sind gute Freelancer immer up to date und können ihr Wissen mit Ihrem Unternehmen teilen.

  • Freelancer sind nicht an feste Arbeitszeiten gebunden. Falls ein Text also dringend übers Wochenende erstellt werden muss, setze ich das nach Möglichkeit um. Bei aller Liebe zur Flexibilität sollte das aber die Ausnahme bleiben, schließlich hat auch der engagierteste Selbstständige mal eine Pause verdient.

Zum Thema Homeoffice: Texter wie ich, benötigen nur einen vernünftigen Computer, ein aktuelles Office-Paket, einen Drucker und vor allem Ruhe. Schreiben ist ein kreativer Prozess. Andauernder Lärm stört da nur.

Was kostet ein Freelancer?

Sich selbst zu versklaven, hat unter Freiberuflern eine lange Tradition. Oder wie würden Sie Freelancer nennen, die für einen Hungerlohn von 2 Cent pro Wort arbeiten? Davon kann niemand leben. Und Qualität bekommen Sie für diesen Preis auch nicht. Die Frage sollte also eher lauten: “Was kostet die Zusammenarbeit mit einem Freelancer?” Die Antwort ist so vielfältig wie Karneval in Brasilien. Hier einige Faktoren, die eine Rolle spielen:

  • Die Erfahrung: Sicher – verwelken ist keine Leistung. Dennoch spiegeln sich Alter und Berufserfahrung natürlich im Preis wider. Meist ist das auch völlig in Ordnung. Denn eine “Edelfeder”, die bereits für viele große Konzerne oder Verlage arbeiten durfte, versteht ihr Handwerk besser, als ein Frischling, der gerade sein erstes Praktikum bei der Schülerzeitung hinter sich hat.

  • Der Lebenslauf: Hier nur meine persönliche Meinung: Ein Texter sollte einen möglichst “bunten” Lebenslauf haben. Jemand, der ausschließlich bei Werbeagenturen gearbeitet hat, ist in seinem Horizont genauso eingeschränkt, wie der Journalist, der seit 20 Jahren für die gleiche Lokalzeitung schreibt.

  • Die Spezialisierung: Viele Texter spezialisieren sich auf eine Branche oder ein Thema. Diese Freelancer bauen hier ein enormes Wissen auf, verfügen über großartige Kontakte zur Fachpresse und lassen sich diese Expertise gut bezahlen. Für Ihr Unternehmen ist es meist trotzdem günstiger, diese “Fachidioten” zu beauftragen. Sie müssen Ihr Thema nicht lange erklären, haben weniger Korrekturschleifen und erhalten vielleicht sogar neues Wissen.

  • Der Standort: Lage, Lage, Lage – diesen Satz hört man gerne von Immobilienmaklern. Da die Mieten in Städten wie München, Hamburg oder Leipzig explodieren, müssen die Bewohner dieser Städte entsprechend viel verdienen. Oder eben in das Dorf nebenan ziehen. Außerdem: Berlin und Hamburg sind Städte, die sich selbst gerne einen gewissen “Coolness-Faktor” geben. Mein Tipp. Ein Texter oder Designer ist nicht deshalb besser oder “mehr wert”, weil im Impressum eine Adresse im Prenzlauer Berg eingetragen ist.

  • Das Selbstbewusstsein: Ich habe ja schon durchklingen lassen, was ich von Texter-Börsen halte. Wer sich dort verdingt, hat noch weniger Selbstwertgefühl als ein Teilnehmer des Dschungel-Camps. Gute Freiberufler kennen ihren Wert und überlassen den Preis-Limbo gerne den anderen.

Wer billig kauft, kauft zwei Mal. Diese alte Weisheit gilt auch für die Beauftragung von Freelancern. Eine Investition in gute Texte, ist eine Investition in die Zukunft Ihres Unternehmens. Und die sollten Sie nicht von einer halbseidenden Texter-Börse abhängig machen. Übrigens: Was genau ein Text letztendlich kostet, richtet sich selbstverständlich auch nach dem Umfang des Auftrages. Eine Ausnahme bildet zum Beispiel die Neuentwicklung eines Claims. Hier können drei oder vier Wörter durchaus einige tausend Euro kosten.

Wie rechnet ein Freiberufer ab?

Auch hier existieren verschiedene Modelle. Ich persönlich ziehe den Pauschalpreis allen anderen Optionen vor. So wissen Sie als Kunde genau, welche Kosten auf Sie zukommen. Es gibt aber Projekte, bei denen ein fester Stundensatz durchaus Sinn macht. Viele Texter haben außerdem einen festen Wortpreis, mit dem sie Ihre Aufträge abrechnen. Warum ich das nur ungern tue, erkläre ich in meinen FAQs.

Kann ich Freelancer regelmäßig beauftragen?

Freiberufler arbeiten für verschiedene Kunden. Wenn es gut läuft, müssen dann manchmal auch Aufträge abgelehnt werden. Dennoch ist eine längere Zusammenarbeit möglich und für beide Seiten erstrebenswert. Sie als Unternehmer wissen genau, was “Ihr” freier Texter kann und haben einen vertrauenswürdigen Partner an Ihrer Seite. Umgekehrt, hat der Freelancer Planungssicherheit und das gute Gefühl, stetig neue Aufträge zu erhalten. Für beide Seiten ist diese Partnerschaft also sehr entspannend. Im Prinzip haben Sie so die ideale Kombination aus einem fest angestellten Mitarbeiter und einem selbstständigen Freiberufler.

Wie finde ich einen guten Freelancer?

Als ich heute bei Google den Suchbegriff “Freier Texter” eingegeben habe, erhielt ich 269.000 Ergebnisse in 0,54 Sekunden. Einen guten Texter erkennen Sie aber nicht allein am Google-Ranking. Viel wichtiger sind die Referenzen und Arbeitsproben sowie die Branchenkenntnis des Texters. Überlegen Sie selbst: Gefällt Ihnen der Schreibstil des Texters? Macht der Web-Auftritt einen seriösen Eindruck oder sieht die Website aus wie von 1990? Ein weiterer Hinweis sind Google-Bewertungen durch Kunden und Partner. Nehmen Sie sich Zeit für die Recherche und sprechen Sie danach zwei bis drei Texter persönlich an. So können Sie herausfinden, ob die Chemie stimmt. Das ist gerade dann wichtig, wenn Sie größere Aufträge vergeben möchten.

Kurz gesagt

Die Zusammenarbeit mit einem Freelancer hat für Unternehmen viele Vorteile. Setzen Sie dabei auf qualifizierte Texter, Designer oder Programmierer und vergessen Sie unseriöse Job-Börsen. Qualität setzt sich immer durch und wenn Sie schließlich einen passenden Freiberufler gefunden haben, ist das vielleicht der Beginn einer wunderbaren Zusammenarbeit, die durchaus mehrere Jahre überdauern kann. 

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